Katzen erfreuen sich unter uns Menschen großer Beliebtheit, sodass heutzutage viele Katzen in deutschen Haushalten leben. Einige von ihnen als Wohnungskatzen, sprich solche, die ohne Freigang ausschließlich im Haus oder der Wohnung leben. Die möglichen Gründe für eine reine Wohnungshaltung sind sehr vielfältig. Für manche Katzen ist ein Freigang aufgrund von körperlichen Einschränkungen wie etwa Blindheit, anderen Erkrankungen oder einer stark befahrenen Straße direkt vor der Haustüre schlicht zu gefährlich. Dann empfiehlt es sich, seine Katze ausschließlich drinnen zu halten. Wie viele reine Wohnungskatzen es in Deutschland gibt, lässt sich nicht so ohne Weiteres sagen. Fest steht jedoch, dass die Katze das beliebteste Haustier der Deutschen ist, gefolgt von Hunden auf Platz zwei. Laut dem Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e. V. lebten im Jahr 2022 ganze 15,2 Millionen Katzen in deutschen Haushalten, bei den Hunden waren es mit 10,6 Millionen etwas weniger Tiere. Wer eine Wohnungskatze halten möchte, fragt sich häufig: Welcher Typ Katze bzw. welche Rasse eignet sich für die Wohnungshaltung? Für gewöhnlich sind dies Tiere, die in ihrem Leben noch nie Freigang gehabt haben. Denn es kann Katzen, die in der Vergangenheit schon mal als Freigänger gelebt haben, besonders schwerfallen, sich an ein Leben in der Wohnung zu gewöhnen. Daher sollte man vor der Anschaffung immer gut überlegen, welches Haustier am besten zu einem passt. Außerdem gibt es Rassekatzen, denen nachgesagt wird, dass sie sich gut für die Wohnungshaltung eignen. Dazu zählt zum Beispiel die Australian Mist – eine mittelgroße, kurzhaarige Katzenrasse, die ihren Ursprung in Australien hat. Sobald du eine Wohnungskatze adoptiert hast, wirst du feststellen, dass es bei der Haltung einige Punkte zu beachten gilt. Ein wesentlicher Aspekt betrifft dabei die Fütterung. Denn Wohnungskatzen haben in der Regel einen anderen Energiebedarf als Freigänger, die meist mehr Bewegung haben. Dies hat Einfluss auf die Zusammensetzung des Futters sowie auf die Menge, die du füttern solltest. Wie ihre Vorfahren, die kleinen nordafrikanischen Wildkatzen, gehören Katzen zu den Fleischfressern. Anders als Hunde, die zum Teil pflanzliche Nahrung fressen, ernähren sich unsere Stubentiger rein von Fleisch. Auf dem Speiseplan von Wildkatzen stehen beispielsweise Mäuse, Ratten- oder Wildkaninchen. Damit deine Samtpfote optimal mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wird, ist es wichtig, auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung zu achten. Neben der Möglichkeit, das Futter selbst zuzubereiten, stehen im Fachhandel zahlreiche Katzenfuttersorten mit der passenden Zusammensetzung an Nährstoffen zur Verfügung.
Welches Futter eignet sich für Wohnungskatzen?
Von Natur aus benötigt die Katze als Fleischfresser insbesondere Eiweiße (Proteine) und Fette. Eine artgerechte Fütterung beinhaltet darüber hinaus Kohlenhydrate, Vitamine, darunter etwa Vitamin A und Vitamin D, Spurenelemente (z. B. Zink, Eisen und Jod) und Mineralstoffe wie Magnesium und Kalzium in der richtigen Konzentration. Nur so lassen sich Mangelerscheinungen und daraus eventuell resultierende Gesundheitsprobleme vermeiden.
Es empfiehlt sich, dass du deinem Stubentiger nur hochwertiges Katzenfutter anbietest, das aus sorgfältig ausgewählten Rohstoffen besteht und seinen Nährstoffbedarf optimal deckt. Bei sogenannten Alleinfuttermitteln kannst du dir für gewöhnlich sicher sein, dass deine Katze mit allen benötigten Nährstoffen versorgt ist. Fütterst du hingegen ein Einzelfuttermittel, ist es notwendig, dieses mit Vitaminen, Mineralien etc. zu ergänzen.
Inzwischen gibt es Trockenfutter, das speziell auf die Bedürfnisse von Wohnungskatzen abgestimmt ist, zum Beispiel das Happy Cat Indoor Adult für ausgewachsene Katzen. Durch einen verminderten Fettgehalt und sättigende Ballaststoffe unterstützt dieses Futter ein gesundes Körpergewicht bei Wohnungskatzen. Wertvolle Ballaststoffe im Futter tragen außerdem dazu bei, die Ausscheidung von Haarballen zu unterstützen. Diese entstehen, wenn deine Katze bei der Fellpflege zu viele ihrer eigenen Haare verschluckt. Vor allem bei Langhaarkatzen ist es wichtig, die Ausscheidung verschluckter Haare zu unterstützen, ehe diese gegebenenfalls zu Verdauungsproblemen führen.
Welche Unterschiede gibt es im Vergleich zu Freigängern?
Der Energiebedarf einer Wohnungskatze unterscheidet sich von dem einer Freigänger-Katze. Während Letztere in der Regel durch viel Bewegung (z. B. während der Jagd) mehr Kalorien verbraucht, fällt der Energiebedarf einer Wohnungskatze für gewöhnlich geringer aus. Dies gilt es bei der Art der Fütterung, dem verwendeten Katzenfutter sowie der Futtermenge unbedingt zu beachten.
Reine Wohnungskatzen neigen im Vergleich zu Freigängern zudem häufiger zu Übergewicht. Grund hierfür ist zum einen die bereits angesprochene mangelnde Bewegung, zum anderen aber auch Langeweile. Denn vielen Wohnungskatzen fehlt es an ausreichenden Beschäftigungsmöglichkeiten in der Wohnung. Mangelt es an Bewegung, bedeutet dies, dass sie weniger der mit dem Futter aufgenommenen Kalorien verbraucht. Ein nicht zu unterschätzendes Risiko, da übergewichtige Katzen eher zu schweren Erkrankungen (z. B. Zuckerkrankheit, Kreislauf- und Gelenkprobleme) neigen. Besonders ältere, kastrierte Katzen nehmen leichter an Gewicht zu. Wohnungskatzen sollten daher ein energieärmeres Trockenfutter fressen als Freigänger und zudem ausreichend Beschäftigung erhalten.
Lebt die Katze mit Artgenossen zusammen, kann sie überschüssige Energie ganz einfach durch gemeinsames Spielen abbauen. Ohnehin ist es in den meisten Fällen sinnvoll, Wohnungskatzen mindestens zu zweit zu halten. Hartnäckig hält sich das Gerücht, Katzen seien Einzelgänger. Das ist jedoch nicht richtig. Fakt ist, dass Katzen allein auf die Jagd gehen. Das ergibt durchaus Sinn. Schließlich sind ihre Beutetiere zu klein, um sie mit Artgenossen zu teilen. Den Rest des Tages verbringen sie aber sehr gerne in Gesellschaft von Artgenossen, um zum Beispiel gemeinsam zu spielen oder sich gegenseitig zu putzen.
Wie viel Futter sollten Wohnungskatzen fressen?
Wenn du deine Katze gerade erst bei dir aufgenommen hast, bist du vielleicht unsicher, wie viel Futter Wohnungskatzen täglich tatsächlich benötigen.
Von Natur aus ist der Magen der Katze darauf ausgelegt, mehrmals täglich eine kleine Mahlzeit zu verdauen. Aber wie oft sollte man Wohnungskatzen füttern?
Zur Beantwortung dieser Frage lohnt sich ein Blick auf ihre wildlebenden Verwandten. Um ihren Energiebedarf zu decken, gehen Wildkatzen mehrmals täglich auf die Jagd und nehmen dabei zehn oder mehr kleine Mahlzeiten zu sich. Das bedeutet, dass auch Hauskatzen gerne mehrmals täglich kleine Portionen Katzenfutter fressen. Zum Beispiel mindestens zweimal täglich eine Portion Nassfutter und den restlichen Tag über Trockenfutter. Vorsicht ist hingegen geboten, wenn das Katzenfutter den ganzen Tag über unbegrenzt zur Verfügung steht, denn manche Wohnungskatzen fressen dann aus Langeweile, was wiederum über kurz oder lang zu Übergewicht führt.
Um bei übergewichtigen Exemplaren nicht den Überblick über die Fütterung zu verlieren, kann es hilfreich sein, diese nur zwei- bis dreimal täglich zu füttern. Wenn deine Katze übergewichtig ist, lass dich von deinem Tierarzt hinsichtlich der richtigen Futtermenge und Fütterungsintervallen beraten. Auch bei Übergewicht solltest du deine Samtpfote niemals über längere Zeit hungern lassen. Denn sonst drohen lebensgefährliche Störungen des Leberstoffwechsels. Auf die Frage, wie viel Trockenfutter Katzen genau benötigen, um ihren Kalorienbedarf zu decken, gibt es nicht die eine Antwort, die auf jede Katze gleichermaßen zutrifft. Der Bedarf berechnet sich immer individuell und richtet sich unter anderem nach
- dem Alter deiner Katze
- ihrer Lebensweise
- ihrer Rasse
- ihrem Geschlecht und
- dem Klima.
Auch Krankheiten des Stubentigers können Einfluss auf die benötigte Futtermenge haben. Zur Orientierung dient das individuelle Idealgewicht der Katze. Eine Anpassung der Futtermenge ist dann notwendig, wenn sie ihr Idealgewicht über- oder unterschreitet.
Fazit: Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass Wohnungskatzen weniger Energie benötigen als Freigänger. Je mehr Bewegung die Katze in der Wohnung hat, desto höher ist wiederum ihr Energiebedarf und umso mehr kannst du füttern. Bezüglich des Idealgewichts deiner Katze kannst du dich ebenfalls in der Tierarztpraxis beraten lassen und dort bei Bedarf regelmäßige Gewichtskontrollen durchführen lassen.
Quellen:
Deutscher Tierschutzbund e. V.: Die Haltung von Katzen – Tipps und Infos. (https://www.tierschutzbund.de/fileadmin/Seiten/tierschutzbund.de/Downloads/Broschueren/Broschuere_Katzen_Haltung.pdf) (Abruf: 11/2023)